Unter Finanzmanagement wird in Unternehmen die gesamte Ablaufplanung und Ablaufsteuerung hinsichtlich des Einsatzes von Finanzierungsinstrumenten verstanden. Die Hauptaufgabe besteht darin, Einnahmen und Ausgaben nach Möglichkeit so in Deckung zu bringen, dass auf den Einsatz von Fremdmitteln (z. B. Kredite) verzichtet werden kann. Damit das Finanzmanagement seine volle Wirkung entfalten kann, ist es erforderlich, eine Vielzahl von Analysen zu erstellen. Anhand dieser Analysen erfolgt sodann die substantiierte Planung. Die Planung umfasst hierbei Zeiträume von wenigen Tagen bis hin zu langfristigen Zeiträumen, die sich – je nach Unternehmensart – auch auf mehrere Jahre erstrecken können. Als Beispiel sei hier die Entwicklung eines neuen PKW genannt, die in der Regel zwei bis drei Jahre in Anspruch nimmt.

Aufgaben der Finanzwirtschaft

Finanzwirtschaftliche Analyse

Die finanzwirtschaftliche Analyse beinhaltet vornehmlich das Sammeln und Auswerten von Daten aus allen Bereichen. Die gesammelten und ausgewerteten Daten bilden dabei die Basis für alle weiteren Vorgänge des Finanzmanagements. Die finanzwirtschaftliche Analyse gliedert sich wie folgt:

Vorbereitungsphase

  • Sammeln, Zerlegen und Neuordnen von Bilanz- und GuV- Zahlen
  • Auswertung von Geschäftsberichten, Branchenstatistiken etc.

Auswertungsphase

  • Durchführung von Korrekturen der Daten zur Abbildung von realistischen Unternehmenswerten wie z. B. das Aufdecken von Scheingewinnen oder die Berücksichtigung von außerordentlichen Ergebnissen.

Bewertungsphase

  • Unternehmensbewertungen in Form von Rating-, Screening- oder Scoring- Verfahren. z. B. im Rahmen einer Bonitäts-, Kreditwürdigkeitsprüfung.

Steuerungsphase

  • In der Steuerungsphase geschieht die operative und strategische Beeinflussung von finanziellen Unternehmensentscheidungen.

Finanzwirtschaftliche Planung

Zur finanzwirtschaftlichen Planung werden folgende Ziele/Strategien verfolgt:

  • Ermittlung des Kapitalbedarfs (kurz-, mittel- u. langfristig, Sicherheitsreserve)
  • Festlegung der Finanzstrategie und der Finanzierungsregeln
  • Auslotung der Finanzierungsmöglichkeiten (Bewertung alternativer Finanzmittel)
  • Beschaffung der erforderlichen Finanzmittel (Vorbereitung von Finanzkonzepten)
  • Sicherung der (absoluten und relativen) Liquidität
  • Erstellung eines (festzuschreibenden) Finanz- und Liquiditätsplanes
  • Erhaltung und Kontrolle der Rentabilität
  • Pflege der Bankkontakte und laufende Berichterstattung.

Finanzwirtschaftliche Steuerung

  • Zweckmäßiger und optimaler Einsatz des verfügbaren Kapitals
  • Verbesserung der Kapitalausstattung
  • Konditionenverhandlungen mit den Hausbanken
  • Bonitätsmarketing
  • Optimale Gestaltung der Zahlungsbedingungen
  • Beschleunigung der Zahlungsströme (z. B.: Zahlung der Kunden)
  • Nutzung von Cash Management und Electronic Banking beim Zahlungsverkehr
  • Erreichung relativer Unabhängigkeit von einzelnen Banken.

Finanzwirtschaftliche Kontrolle

  • Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts
  • Kapitalverwendungsnachweise und -kontrolle
  • Überwachung der Bankkonten und Kreditlinien
  • Überprüfung von Zinsabrechnungen, Wertstellungen und Gebühren
  • Laufende Informationsgewinnung und Nutzung günstiger Finanzierungsmöglichkeiten am Markt
  • Durchführung von Soll-ist-Vergleichen, Abweichungskontrolle
  • Installation von geeigneten Frühwarnsysteme.